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Spatial Computing: Die Zukunft interaktiver und immersiver Technologien

Spatial Computing: Im Raum verteilte Nutzerschnittstellen
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Spatial Computing und Spatial Commerce sind die Tech-Buzzwords der Stunde. Lest den Artikel und erfahrt, was hinter den Begriffen steckt.

Spatial Computing

Spätestens seit der Ankündigung von Apples neuem Mixed Reality-Headset Vision Pro ist das Thema Spatial Computing in aller Munde. Doch was genau steckt hinter dem Begriff und welche Möglichkeiten bietet diese Technologie? Lest den Artikel und findet die Erklärungen.  

Kurzum: Spatial Computing sind im Raum verteilte Nutzerschnittstellen. Ob ihr eurem Toaster gestikuliert, wie kross das Brot werden soll, Alexa nach dem Wetter fragt oder eure Mails auf dem digitalen White Board checkt – all das ist Spatial Computing. Auch wenn das an Szenen aus Science-Fiction-Filmen erinnert, ist diese Technik schon längst in der Realität angekommen. Dahinter steckt ein innovatives Konzept, das die Art und Weise, wie wir mit Technologie umgehen, revolutioniert.

Was ist Spatial Computing?

Spatial Computing ist ein neuer Megatrend in der Tech-Szene. Dabei handelt es sich aber um keine neue Begriffsschöpfung. Geprägt wurde er schon 2003 von Simon Greenwold in seiner Abschlussarbeit am Massachusetts Instituteof Technology (MIT). Er definiert Spatial Computing als menschliche Interaktion mit einer Maschine, bei der die Maschine Verweise zu realen Objekten und Räumen herstellt und manipuliert. Ein nahtloses Verschmelzen von realer und virtueller Welt war damals noch Zukunftsmusik. Aber durch die rasante Entwicklung von Hardware und Sensorik sowie durch die bahnbrechenden technischen Innovationen in den Bereichen künstlicher Intelligenz (KI), Augmented Reality (AR), Virtual Reality (VR) und dem Internet of Things (IoT) ist es Realität geworden. Spatial Computing ist ein Computing-Konzept, das diese Technologien kombiniert und so für immer interaktiveren und immersiveren Umgang mit Technologie sorgt. Statt uns auf starre Bildschirme und traditionelle Eingabegeräte wie Tastatur oder Touchscreen zu beschränken, können wir physische Gesten, wie Kopf-, Augen- und Körperbewegungen sowie Sprachbefehle oder bloße Präsenz nutzen, um Geräte und Programme zu steuern und so Software immersiver erleben.

Definition Internet of Things (IoT)

Das Internet of Things (IoT) bzw. Internet der Dinge (IdT) bezeichnet ein Netzwerk von Geräten, die mit Sensoren, Sendern und Software ausgestattet sind, um sich über das Internet mit anderen Systemen zu verbinden. Dadurch können diese Objekte untereinander Daten austauschen. Die Palette reicht von alltäglichen Haushaltsgeräten bis hin zu hochentwickelten Maschinen in der Industrie.

Ein Personal Computer (PC) mit Tastatur und Maus – der Vorgänger vom Spatial Computing – verfügt normalerweise nicht über einen direkten Raumbezug und arbeitet mit festen Eingabegeräten. Das Herzstück von Spatial Computing ist aber die Verarbeitung kontextbezogener und dreidimensionaler Informationen in Echtzeit. Informationen durch Zeigen auf der Scheibe eines Aussichtsturmes, robotergestützte Lageristik kontrolliert über Gestensteuerung, Chirurg:innen die mit haptischem Feedback in VR schwierige Eingriffe trainieren. Spatial Computing eröffnet uns unglaubliche Möglichkeiten, kreative Potentiale freizusetzen, produktiver zu arbeiten und ein tieferes Verständnis für komplexe Zusammenhänge zu entwickeln.

Wie wird Spatial Computing genutzt?

Aber wie genau wird Spatial Computing genutzt? Hier sind einige spannende Anwendungsfelder:

Spatial Commerce – die Zukunft des E-Commerce

Stellt euch vor, ihr könntet in einem virtuellen Geschäft einkaufen, das sich direkt in euren Wohnzimmern befindet! Spatial Commerce ermöglicht genau das.

Mit Augmented Reality (AR) könnt ihr Möbel direkt in die eigenen vier Wände projizieren oder Kleidungsstücke virtuell anprobieren, bevor ihr sie bestellt. Produkte werden in 3D erlebbar und sorgen für neue Kundenerlebnisse. KI-gestützte Service-Avatare können 24/7 Informationen und Auskünfte zu Produkten geben oder Hintergründe zur Brand-Geschichte erzählen. Diese immersiven Shopping Experiences revolutionieren das Online-Shopping und schaffen eine völlig neue Art des Einkaufens.

Spatial Audio – Klangwelten zum Eintauchen

Spatial Audio nutzt fortschrittliche Audiotechnologien, um eine realitätsnahe 3D-Audiowiedergabe zu erzeugen. Das bedeutet, dass der Sound dank Headtracking, also der dynamischen Erfassung der Kopfbewegung von einer realen Position zu kommen scheint. Hierbei entstehen 360°-Audioerlebnisse, die beeindruckende Klangumgebungen schaffen – egal ob bei Filmen, Videospielen oder Musik.

Barrierefreie Technologie

Spatial Computing hat das Potenzial, Inklusion zu fördern und barrierefreie Technologie zu schaffen. Menschen mit eingeschränkten Fähigkeiten können von speziell angepassten Interfaces profitieren, die ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigen. Sprachsteuerung und Gesten ermöglichen eine kontaktlose Interaktion auf Distanz, während räumliche Darstellungen das Verstehen örtlicher Gegebenheiten erleichtern können. Diese maßgeschneiderten Anwendungen helfen dabei, dass Menschen mit Behinderungen ihren Alltag selbstbestimmt und unabhängig meistern können. 

Verringerung von Gesundheitsrisiken

Auch wenn wir uns an unsere aktuellen Nutzerschnittstellen in den letzten 30 Jahren gewöhnt haben, sind Tastaturen und Mäuse nicht für Hände gemacht. Als evolutionäres Überbleibsel der Weiterentwicklung von Schreibmaschinen sind diese Geräte langfristig schädlich für Finger und Handgelenke. Auch die Augen nehmen bei exzessiver Bildschirmzeit gerade in späten Stunden längerfristig Schaden, vom Rücken in gebeugter Sitzhaltung ganz zu schweigen. Eine Verteilung der Nutzerschnittstellen im Raum fördert nicht nur die Beweglichkeit, sondern neuartige VR-Controller, Gestensteuerung und Spracheingaben befreien die Hände und erlauben durch ihre Effizienz, die Zeit vor dem PC zu verkürzen.

Optimierung von Workflows: Effizientes Arbeiten

Im Arbeitsumfeld bietet Spatial Computing erstaunliche Möglichkeiten, um Workflows zu optimieren. Im Designprozess können beispielsweise 3D-Modelle erstellt werden, die per AR in reale Umgebungen projiziert werden, um Designteams dabei zu helfen, schnellere Entscheidungen zu treffen oder Änderungen an Prototypen vorzunehmen. In der Industrie kann Spatial Computing nützlich sein, um komplexe Prozesse zu visualisieren.

Im medizinischen Bereich helfen interaktive Darstellungen dabei, präzisere Diagnosen zu stellen oder die Schulung bei komplizierten chirurgischen Eingriffen aufzuwerten. Spatial Computing ermöglicht eine nahtlose Zusammenarbeit von Teams, unabhängig von ihrem physischen Standort.  Darüber hinaus lassen smarte, reaktive Workflows dank KI und IoT die Analyse, Automatisierung und Anpassung von Prozessen in Echtzeit zu, was die Effizienz von Unternehmen steigert und das Arbeitsleben erleichtert.

Eine vernetzte Zukunft – Internet of Things (IoT)

Spatial Computing ist eine entscheidende Schnittstelle für das Internet of Things (IoT). Es ermöglicht eine Verbindung physischer Geräte mit virtuellen Informationen und Anwendungen und kann, wie die Beispiele von Smart Offices und Smart Homes zeigen, entscheidend dazu beitragen Komfort, Effizienz und Erfahrungen von Nutzer:innen zu verbessern.

In Smart Offices können durch Spatial Computing produktivere Arbeitsumgebungen geschaffen werden, während das Wohnen in Smart Homes komfortabler und effizienter wird. Geräte im Büro oder Haus reagieren beispielsweise auf Kontextdaten, wie die Anwesenheit und Position von Personen, dem Tageslicht oder der Luftqualität und Raumtemperatur und passen sich so automatisch an die Bedürfnisse der Menschen an.

Amazons Alexa und andere Sprachassistenten

Die Spracherkennung von Alexa und anderen vergleichbaren Sprachassistenten ist ein gutes Beispiel für Spatial Computing in den Haushalten von Millionen von Menschen. Durch die Kombination von Softwaresteuerung und Spracherkennung ist es möglich, mit tausenden von Geräten in Smart Homes zu interagieren und verschiedene Aufgaben zu erledigen. Das reicht von der Steuerung der Beleuchtung per Geräusch oder Sprachbefehl, über Aktivierung von Sicherheitssystemen, bis hin zum Abrufen aktueller Nachrichten oder der Wiedergabe von Musik.

Spatial Computing im Metaverse

Welche Rolle spielt Spatial Computing im Metaverse und wie kann es Metaverse-Experiences bereichern? Überall dort, wo virtuelle, erweiterte und die physische Welt miteinander verschmelzen, entsteht ein digitaler Raum – das Metaverse. Genau hier kann Spatial Computing ins Spiel kommen und uns völlig neue Möglichkeiten eröffnen.

Mit Spatial Computing wird die reale Welt erweitert, ohne dass wir an eine feste Nutzeroberfläche gebunden sind. Die Technologie ermöglicht es, digitale Inhalte direkt in die reale Welt zu projizieren, in Echtzeit mit ihnen zu interagieren, und somit die Grenzen zwischen Realität und Virtualität aufzubrechen. Durch intuitive Gesten und Interaktionen können wir uns in der digitalen Welt bewegen und Objekte manipulieren, als wären sie physisch präsent. Spatial Computing sorgt dafür, dass der Raum um uns herum zu einem interaktiven Spielplatz wird und die Barrieren zwischen Mensch und Technologie reduziert werden. Einzigartigen Experiences im Metaverse steht so nichts im Wege.

Neben einem Mehr an Immersion spielt Spatial Computing aber auch eine große Rolle dabei, Metaverse Experiences kontinuierlich zu optimieren. Zusammenarbeit im Team und soziale Interaktionen zwischen Menschen im virtuellen Raum werden immer einfacher und natürlicher. Mit Spatial Computing eröffnen sich neue Wege zur Informationsvisualisierung.

Die Realität von Nutzer:innen kann mit kontextbezogenen Daten, Anweisungen oder Tutorials angereichert werden, die Hilfestellung bieten und Effizienz steigern. Das Metaverse kann so zu einem lebendigen Informationsraum werden.

Das Metaverse liefert schon jetzt aufregende, dynamische und innovative Erlebnisse, die mit den Möglichkeiten von Spatial Computing noch intensiver werden.

rooom x Spatial Computing

Bei rooom arbeiten wir daran, unsere Metaverse-Lösungen niedrigschwellig zugänglich zu halten, und den Zugang zum Metaverse für alle so einfach wie möglich zu machen. Hierzu setzen wir auf ein Toolset, mit dem ihr eigene Metaverse-Welten im Handumdrehen selbst gestalten könnt, und eine webbasierte Technologie, die unsere digitalen Experiences auf allen gängigen Endgeräten erlebbar macht. Deshalb sind wir begeistert über die neuen Möglichkeiten, die Spatial Computing eröffnet, um noch spannendere und interaktivere virtuelle Umgebungen für unsere User:innen zu schaffen und das Zusammenspiel zwischen unseren Extented Reality (XR)-Technologien zu vereinfachen.

Intuitivere Interfaces, Gesten- und Blicksteuerung sowie präzises Tracking durch das Potential von Spatial Computing bringt die Interaktion im und mit dem Metaverse auf ein völlig neues Level. User:innen können natürliche Bewegungsabläufe nutzen, um ins Metaverse einzutauchen, sich durch virtuelle Welten zu navigieren, mit anderen Menschen zu vernetzen und zusammenzuarbeiten. Es wird immer leichter, wirkliche soziale Verbindungen im Metaverse herzustellen, die Kommunikation zu verbessern und Experiences auf eine noch nie dagewesene Weise online zu teilen. So können lebendige Communities auch im virtuellen Raum entstehen.

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Fazit

Die Möglichkeiten und Einsatzfelder von Spatial Computing sind gigantisch. Das Verschmelzen von Realität und Virtualität führt zu einem kontinuierlichen Abbau der Nutzungshürden digitaler Technologien und kann die Beweglichkeit und Gesundheit im Arbeitsalltag fördern. Die Interaktion mit digitalen Technologien wird spielerischer und die der Menschen im digitalen Raum immersiver und natürlicher. Industrie, Vertrieb und Kund:innen gewinnen bessere Einblicke in ihre Produkte, Systeme und Arbeitsabläufe und können diese besser visualisieren und kommunizieren. Seit unserer Gründung verfolgen wir bei rooom diese Vision und sind überglücklich, dass die Möglichkeiten von XR, Hybrid Events und e-Commerce nun so starken, öffentlichen Anklang finden. Mit Spatial Computing gewinnt dieses aufregende Bild der Zukunft nun eine weitere Dimension.

Autor

Hendrik Lober

CTO bei rooom

Mit insgesamt 14 Jahren Erfahrung im Bereich 3D-Entwicklung und einem Bachelor in Medieninformatik stieg Hendrik 2016 als Mitgründer…

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